Kurzarbeit: Bundesregierung beschließt Verlängerung

Das Bundeskabinett hat die Kurzarbeiter-Regelung über das Jahresende hinaus verlängert, berichtet Tagesschau.de. Das Kurzarbeitergeld kann nach dem Regierungsbeschluss auch 2010 bis zum Jahresende beantragt werden. Nach Plänen des neuen Arbeitsministers Franz Josef Jung soll es zukünftig für eine maximale Dauer von 18 Monaten gezahlt werden. Derzeit sind es maximal 24 Monate.

BA: Deutlicher Beschäftigungsrückgang bei Zeitarbeit

Der deutsche Zeitarbeitssektor hat in den vergangenen Jahren stets mit hohen Wachstumsraten glänzen können. Doch im Falle wirtschaftlicher Probleme werden Zeitarbeitnehmer als erste freigesetzt (vulgo: entlassen). Insofern wundert es nicht, dass hier ein massiver Arbeitsplatzabbau stattgefunden hat.

Wie die Bundesagentur für Arbeit in ihrem Oktoberbericht mitteilt, ist die Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter in der Arbeitnehmerüberlassung im Monat August 2009 verglichen mit dem August 2008 um 153.000 zurückgegangen. Das entspricht einem Minus von 21,4 Prozent.

Interessanterweise hat die Beschäftigung in der Baubranche für den gleichen Zeitraum leicht zugenommen (plus 0,4 Prozent bwz. 6000 Arbeitnehmer) – hier könnten die staatlichen Konjunkturprogramme Wirkung zeigen, die insbesondere den Straßenbau ankurbeln sollen.

Da die Zeitarbeit ein wichtiger Indikator ist, wird man hieran auch ablesen können, wann die Talfahrt des deutschen Arbeitsmarktes erreicht sein wird. Damit ist frühestens Ende 2010/Anfang 2011 zu rechnen – trotz den gerade wieder etwas esser werdenden Konjunkturprognosen.

Vermittlungsgutscheine: Der Koalitionsvertrag verspricht neue Ansätze

Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und FDP behandelt auch das Thema Vermittlungsgutscheine. Hier wird engekündigt, marktgerecht ausgestaltete Vermittlungsgutscheine bereits ab Beginn der Arbeitslosigkeit einzusetzen. Unter der Überschrift „Effizienzsteigerung bei den Arbeitsmarktinstrumenten“ ist im Koalitionsvertrag folgendes zu erfahren (Punkt 7.1.):

Wir stehen für eine effektive und effiziente Arbeitsmarktpolitik, die Arbeitslose dabei unterstützt, rasch wieder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu finden. Denn unser Ziel der aktiven Arbeitsmarktpolitik ist es, Arbeitssuchende erfolgreich in Beschäftigung zu vermitteln. Das gilt insbesondere auch für diejenigen Arbeitssuchenden, die spezifische Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt haben und einen großen Bedarf an Qualifizierung und Weiterbildung aufweisen. Die Arbeitsmarktinstrumente der Arbeitsverwaltung müssen mit dieser Maßgabe auf den Prüfstand gestellt werden. Wir wollen die Vielzahl der bestehenden Arbeitsmarktinstrumente deutlich reduzieren. Unser Ziel ist es, vor Ort ein hohes Maß an Ermessenspielraum – kombiniert mit einem wirksamen Controlling – zu erreichen und dadurch die Integration in den Arbeitsmarkt entsprechend den regionalen Bedingungen deutlich zu verbessern. Die Koalition wird deshalb Voraussetzungen dafür schaffen, dass neue Lösungsansätze wie z. B. die „Bürgerarbeit“ oder marktgerecht ausgestaltete Vermittlungsgutscheine ab Beginn der Arbeitslosigkeit erprobt werden können.

Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zu mehr Wachstum und Beschäftigung sowie zur Stabilisierung des Beitrages zur Arbeitslosenversicherung. Wir begegnen den Sorgen vieler Menschen vor Abstieg und Überforderung, indem wir marktgerechte Arbeitsplätze fördern statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren. Das Prinzip des „Förderns und Forderns“ bleibt Maßstab unseres Handelns.

Quelle: http://cdu.de/

Es bleibt zu hoffen, dass unter „marktgerechter Augestaltung“ eine Erhöhung der Summen zu verstehen ist, die Arbeitsvermittlern bei einer erfolgreichen Vermittlung zustehen. Denn nur so kann eine stärkere Dynamik in die Nutzung der für die Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit so sinnvollen Vermittlungsgutscheine erreicht werden. Gerade in der derzeitig schwierigen Lage am Arbeitsmarkt ist die Tätigkeit der Arbeitsvermittler schwieriger als je zuvor – dies sollte von staatlicher Seite auch finanziell honoriert werden, indem der Wert der ermittlungsgutscheine aufgestockt werden.

Die Möglichkeit, Vermittlungsgutscheine bereits ab Beginn der Arbeitslosigkeit zu nutzen, muss offensiv angegangen werden und darf sich nicht auf Pilotprojekte beschränken.

Kurzarbeit – jeder siebte Mann ist betroffen

Die Kurzarbeit wird immer mehr zu einer Massenerscheinung: Laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit haben im Juni 2009 insgesamt 1.433.000 Arbeitnehmer kurzgearbeitet.

Auffällig ist der hohe Anteil an Männern: Demnach sind gut sieben Prozent aller sozialversicherungspflichtig beschäftigten Männer im Juni 2009 von Kurzarbeit betroffen gewesen. Bei den Frauen haben drei Prozent aller sozialversicherungspflichtig beschäftigtenen kurzgearbeitet.

Je nach Branche ist der Anteil von Kurzarbeitern unterschiedlich hoch. Gut jeder dritte Beschäftigte in der Metallbranche musste im Juni 2009 kurzarbeiten – diese exportorientierte Branche leidet überdurchschnittlich stark unter der weltweiten Wirtschaftskrise. Offensichtlich ist hier der Männeranteil an den Beschäftigten höher als in Branchen, die nicht in dem Maße unter der Krise leiden.

Der Westen und Süden Deutschlands ins besonders stark von der Kurzarbeit betroffen, außerdem ist erkennbar, dass insbesondere größere Unternehmen von dieser staatlichen Subventionsmaßnahme Gebrauch machen.

Die Broschüre „Kurzarbeit – Aktuelle Entwicklungen“ bietet detaillierte Informationen zum Thema und kann auf den Seiten der Bundesagentur für Arbeit heruntergeladen werden (Stand: 08.10.2009).

Anträge auf Vermittlungsgutscheine leicht rückläufig

Die Zahlen, die die Bundeagentur für Arbeit in ihrem Monatsbericht für Juli 2009 veröffentlicht hat, verwundern auf den ersten Blick. Deutschland befindet sich in seiner bisher größten Wirtschaftskrise, trotzdem sollen die Anträge auf Vermittlungsgutscheine, die in diesem Jahr bisher beantragt wurden, um 9 Prozent unter dem Vergleichswert für 2008 liegen. Wie kann das sein?

Eine Erklärung könnte sein, dass durch das Instrument „Kurzarbeit“ viele Arbeitnehmer weiterhin in einem Beschäftigungsverhältnis stehen, das so eigentlich gar nicht mehr existiert. Die neuesten Zahlen weisen für den Monat März 1.259.000 Menschen aus, die Kurzarbeitergeld erhalten. Ohne Kurzarbeiterstatus würden Sie nach einer neuen Stelle suchen, und ein großer Teil dürfte dann auch einen Vermittlungsgutschein beantragen, um die für den Arbeitssuchenden kostenlose Hilfe eines professionellen Personalvermittlers in Anspruch zu nehmen. Dieser erhält bei einer erfolgreichen Vermittlung schließlich bis zu 2000 Euro brutto und gibt sich entsprechend Mühe, schnell eine adäquate Beschäftigung für seinen Kunden zu finden.

In absoluten Zahlen ist der Vermittlungsgutschein trotzdem ein sehr beliebte Mittel: 208.986 Anträge auf einen Vermittlungsgutschein wurden seit Anfang 2009 gestellt.

Kein Vermittlungsgutschein für Schweiz

Die Schweiz ist ein interessanter Ort, um eine Beschäftigung aufzunehmen. Hohes Lohnniveau und ein allgemein hoher Lebensstandard ziehen auch viele deutsche Staatsbürger an. Doch eine Vermittlung in die Schweiz ist privaten Arbeitsvermittlern untersagt – so will es das schweizerische Recht. Dadurch ist es auch nicht möglich, einen Vermittlungsgutschein für die Schweiz zu beantragen – schließlich darf eine rechtswidrige Handlung nicht auch noch mit deutschen Steuergeldern unterstützt werden. Mehr Infos liefert der entsprechende Beitrag auf der Internetseite der Bundesagentur für Arbeit – kein VGS für Vermittlung in die Schweiz

Bei Vermittlungen in Mitgliedsstaaten der EU ist es jedoch möglich, den Vermittlungsgutschein in Anspruch zu nehmen. Vielleicht tritt die Schweiz ja eines Tages noch der EU zu, dann würde sich der Status der deutschen Arbeitssuchenden verbessern.

Ausreichend Haushaltsmittel für Vermittlungsgutscheine

Dem Geschäftsbericht 2008 der Bundesagentur für Arbeit ist zu enthehmen, dass im letzten Jahr  mehr als ausreichende Haushaltsmittel für Vermittlungsgutscheine zur Verfügung gestanden haben. Diese wurden jedoch nur zu knapp zwei Dritteln abgerufen.

Für Vermittlungsgutscheine waren für 2008 genau 72 Millionen Euro fest eingeplant. Der Ist-Betrag, also die Mittel, die tatsächlich verwendet wurden, betrug jedoch 49,4 Million und lag somit 22,6 Millionen unter dem Haushaltssoll.

Für 2009 sind nur noch 49 Millionen Euro als Soll eingeplant, um Vermittlungsgutscheine zu finanzieren. Im ersten Quartal 2009 wurden hiervon nur 10 Millionen gebraucht, bei einem planmäßigen Soll von 12. Somit erscheint zum gegenwärtigen Zeipunkt eine ausreichende Finanzierung gesichert.

Linkhinweis: Hier gibt es die Quartals- und Jahresberichte der Bundesanstalt für Arbeit als PDF zum Download..

Zu beachten ist jedoch, dass es durch die Finanz- und Wirtschaftskrise zu Arbeitsplatzverlusten kommen wird, die mit einiger Zeitverzögerung eintreten werden (ein Grund hierfür ist die Kurzarbeit). Somit dürfte die Nachfrage nach Vermittlungsgutscheinen im weiteren Jahresverlauf 2009 deutlich ansteigen.

Bundesagentur für Arbeit

Wir möchten darauf hinweisen, dass die Internetseite Vermittlungsgutschein.info in keiner Weise mit der Bundesagentur für Arbeit verbunden ist. Das Informationsangebot rund um den Vermittlungsgutschein wird als privat finanziertes  informationelles Ergänzungsangebot zu den umfangreichen Informationen der Bundesagentur für Arbeit betrieben.

Wir freuen uns über Kommentare! Gerne mit persönlichen Vermittlungsgutschein-Erfahrungen.

Infos zum Vermittlungsgutschein

Guten Tag! Sie suchen Infos zum Vermittlungsgutschein? Dann sind Sie hier genau richtig, denn dieser Internetauftritt möchte über genau dieses arbeitsmarktpolitische Mittel Vermittlungsgutschein Informationen liefern.

Wir werden Schritt für Schritt darlegen, was bei einem Antrag des Vermittlungsscheins zu beachten ist. Erst einmal muß natürlich geklärt werden, ob eine Berechtigung vorliegt. Dann ist ein Arbeitsvermittler bzw. Personalvermittler zu finden. Im Idealfall sollte so auch schnell eine Beschäftigung gefunden sein. Alles muß natürlich mit der Bundesagentur für Arbeit abgestimmt werden, die für die Verwaltung der Vermittlungsgutscheine zuständig ist.