Vermittlungsgutschein wird wieder häufiger ausgegeben

Der Vermittlungsgutschein der Bundesagentur für Arbeit wird wieder häufiger ausgegeben. Zumindest deuten die jüngsten Zahlen darauf hin. Hier die Statistik für die beiden letzten Monate, entnommen dem monatlichen Bericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Deutschland, den die BA herausgibt:

  • Bewilligte erste Vermittlungsgutschein-Rate im Monat Juni 2010:  3471 Fälle
  • Bewilligte erste Vermittlungsgutschein-Rate im Monat Mai 2010: 1939 Fälle

Nachdem im April eine starke Delle bei der Auszahlung der ersten Vermittlungsgutschein-Rate, die wir hier als Indikator für den Vermittlungsgutschein an sich nutzen, festzustellen war und diese sich auch im Mai fortsetzte,. sind die Zahlen jetzt wieder auf dem Niveau der ersten Monate des Jahres 2010 angekommen. Der zeitweilige Rückgang könnte auf eine Haushaltssperre der Arbeitsagentur zurückzuführen sein.

Über die Zukunft des Vermittlungsgutscheins gibt des dagegen noch keine neuen Informationen. Die sich anscheinend besser als erwartend entwickelnden Staatsfinanzen sollten die Wahrscheinlichkeit, dass das erfolgreiche Vermittlungsinstrument abgeschafft wird, jedoch reduzieren. Für die vielen mittelständischen privaten Arbeitsvermittler, für die der Vermittlungsgutschein die wichtigste Einnahmequelle darstellt, wäre eine rasche Klärung mehr als wünschenswert.

Arbeitslosenzahlen sinken, BA-X steigt

Auch wenn hier nicht jede neue Meldung der Bundesagentur für Arbeit kommentiert wird – ab und zu soll doch auf die Entwicklungen am deutschen Arbeitsmarkt eingegangen werden. Die jüngst veröffentlichten Zahlen belegen es: Der deutsche Arbeitsmarkt entwickelt sich erfreulich positiv – wie wir hier bereits im Mai festgestellt hatten.

Neben den in den Medien ausreichend verbreiteten „Rumpfzahlen“ Arbeitslosenzahl im Juni um 88.000 auf 3.153.000 gesunken, Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich um 257.000 geringer und eine Arbeitslosenquote im Juni von nur noch 7,5 Prozent (minus 0,2 Prozentpunkte) sei auf den Stellenindex BA-X hingewiesen, der sich sehr gut entwickelt und die Stellenangebote abbildet.

Dazu die Arbeitsagentur:

Der Stellenindex der BA, der BA-X, bildet die saisonbereinigte Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab. Von Mai auf Juni ist er um drei auf 158 Punkte gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr hat er 36 Punkte gewonnen. Er liegt damit nur noch vier Punkte unter dem Oktober 2008, dem Monat, bevor die Wirtschaftskrise erstmals am Arbeitsmarkt sichtbar wurde.

Weitere Informationen zur Berechnung und Methodik des BA-X können Sie in unserem diesbezüglichen Beitrag nachlesen.

Ein weiterer Punkt, auf den wir bereits hingewiesen hatten, ist die Problematik, dass nicht alle Lehrstellen besetzt werden können. Hierzu die Arbeitsagentur:

Nach den Daten der BA ist der Ausbildungsstellenmarkt von einem demografiebedingten Bewerberrückgang bei stabilen Ausbildungsangeboten geprägt. Dabei übersteigt die Zahl der gemeldeten Bewerber nach wie vor die Zahl der bislang gemeldeten Ausbildungsstellen.

Allgemein kommt die Arbeitsagentur zu einer positiven Einschätzung der aktuellen Zahlen. Im Vergleich mit der Zeit vor der Wirtschaftskrise hätten Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung zwar zugenommen, der Anstieg sei jedoch erheblich geringer ausgefallen, als man angesichts der Wirtschaftskrise hätten erwarten müssen.

DIHK-Präsident warnt: Lehrstellen bleiben unbesetzt

Während vor einigen Jahren noch die Angst vor der Lehrstellen-Knappheit die Runde machte, hat sich diese Entwicklung 2010 ins Gegenteil umgekehrt. Nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) warten derzeit mehr als 30.000 Lehrstellen, die in den Lehrstellenbörsen der Industrie- und Handelskammern erfasst wurden, auf Bewerber – und damit deutlich mehr als im Vorjahr.

DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann
DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann

„Für die außergewöhnlich hohe Nachfrage an Azubis in diesem Jahr gibt es zwei Gründe: die sinkenden Bewerberzahlen durch die demografische Entwicklung und die wieder anspringende Konjunktur“, sagte der DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann im Vorfeld des „Tags der Ausbildungschance“ gegenüber der „Bild am Sonntag“.

Interessant ist, dass gerade die Regionen Probleme mit der Besetzung der freien Lehrstellen haben, die in der Vergangenheit am lautesten über einen Lehrstellenmangel geklagt hatten: Jeder dritte freie Platz ist im Osten Deutschlands zu finden, obwohl dort nur jeder fünfte Ausbildungsvertrag abgeschlossen wird.

Besonders viele Ausbildungsplätze sind auch in Stuttgart (2.061 Plätze) und Hamburg (1.648) noch unbesetzt. Praktisch alle Branchen klagen über einen Bewerbermangel. Die meisten Angebote gibt es in den kaufmännischen Berufen, beim Handel sowie in der Gastronomie. Aber auch bei beliebten technischen Berufen wie dem Mechatroniker und dem Fachinformatiker sowie den Medienberufen sind Plätze frei. Die Besetzung der Lehrstellen droht zu einem ernsten Problem für die deutsche Wirtschaft zu werden.

Kabinettsklausur: Arbeitsagentur muss sparen

Heute ist die Kabinettsklausur der Bundesregierung zu Ende gegangen. In einem Eckpunktepapier sind die Einsparungsvereinbarungen skizziert. Insgesamt summieren sich die Einsparungen auf 80 Milliarden Euro bis zum Jahr 2014.

Hier ein Auszug aus dem Eckpunktepapier:

6. Stärkung der Autonomie der Bundesagentur für Arbeit

Die Bundesregierung wird die Autonomie der Bundesagentur für Arbeit stärken. Dies wird mit einer höheren Flexibilität bei der Ausgestaltung der Arbeitsmarktprogramme hin zu mehr Ermessensleistungen eingehen.
Das System der Arbeitslosenversicherung wird so aufgestellt werden, dass es mittel- und langfristig ohne Darlehen oder Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt wirtschaften kann. Unterjährigen Liquiditätsbedarfen soll die Bundesagentur für Arbeit durch die Möglichkeit eigener kurzfristiger Kreditaufnahme begegnen können.

Auch in Punkt 3 wird bereits auf die zukünftige Arbeitsmarktpolitik eingegangen:

Durch optimierte Vermittlung und die Rückwirkungen der demografischen Entwicklung auf den Arbeitsmarkt wird sich mittelfristig eine Belebung des Arbeitsmarktes im SGB II Bereich ergeben. Dies schlägt sich im Bundeshaushalt mit zusätzlichen Einsparungen ab dem Jahr 2013 nieder.

Unsere Meinung: Der Vermittlungsgutschein der Arbeitsagentur findet im Sparpapier keine Erwähung. Bis die grundlegenden Vereinbarungen jedoch in fertigen Gesetzen ihren Abschluss finden, kann aber noch viel passieren… Wobei eine „optimierte Vermittlung“ unserere Meinung nach noch stärker auf den Vermittlungsgutschein setzen sollte. Die Bundesarbeitsministerin von der Leyen wird in den nächsten Tagen hoffentlich zu einer Klärung der offenen Fragen beitragen.

Kabinettsklausur – wo wird bei der Arbeitsagentur gespart?

Am Sonntag und Montag kommt das Bundeskabinett zu einer Klausur im Bundeskanzleramt zusammen. Hierbei wird die Bundesregierung über die Eckpunkte der Haushaltsplanung für 2011 sowie über die mittelfristige Finanzplanung beraten. Im Bundeshaushalt müssen mit Blick auf die Schuldenbremse und den Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt erhebliche Konsolidierungsschritte erfolgen.

Es ist klar, dass auch auf den größten Einzelhaushalt (Volumen des Einzelplan 11: 127,9 Mrd. Euro für das Jahr 2009), den für Arbeit und Soziales, erhebliche Einschnitte zukommen werden. In welchen Bereichen gespart werden muss, ist noch vollkommen offen. Bundesarbeitsministerin von der Leyen wies in ihrer Kommentierung der erfreulichen Arbeitsmarktzahlen für den Monat Mai () darauf hin, dass die stabile Lage am Arbeitsmarkt kein Selbstläufer sei und der Strukturwandel unabhängig von der wirtschaftlichen Lage fortschreite.

Um diese Riesenaufgabe zu bewältigen, brauchen wir auch künftig eine leistungsfähige und effiziente Arbeitsvermittlung.

Die arbeitsmarktpolitischen Mittel der Bundesagentur für Arbeit sind ein so großer Haushaltsposten, dass man hier an Einschnitten nicht vorbeikommen wird. Ob auch der Vermittlungsgutschein hiervon betroffen sein wird, bleibt abzuwarten. Seine hohe Wirksamkeit und das verglichen mit anderen Mitteln, z.B. dem Bildungsgutschein, geringe Volumen sollten die möglichen Sparforderungen etwas relativieren. Die Ergebnisse der Kabinettsklausur werden mit Spannung erwartet – nicht nur bei der Arbeitsagentur.

BA-X Index: Arbeitskräftenachfrage steigt weiter

Der Aufwärtstrend der gemeldeten Stellen setzt sich weiter fort. Dies meldete die Bundesagentur für Arbeit (BA) und berief sich dabei auf die neusten Berechnungen des BA-X. So stieg der Stellenindex im März 2010 um 5 auf 138 Punkte, im Folgemonat April war sogar ein Plus von 7 Punkten zu verzeichnen. Damit hat sich der Abstand zum Vorjahresmonat bereits seit Juli 2009 kontinuierlich verbessert. Zudem liegt der April-Wert erstmals seit November 2007 wieder über dem Vorjahresniveau.

Der BA-X gilt als aktuellster und umfassendster Stellenindex in Deutschland. Laut Bundesagentur für Arbeit bildet er die Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften ab und dient somit als Konjunktur-Indikator, der jeden Monat neu ermittelt wird.

Der BA-X setzt sich aus den gemeldeten Stellen für sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, den Stellen für Selbständige und Freiberufler, sowie den gemeldeten Stellen aus der privaten Arbeitsvermittlung zusammen und basiert auf konkreten Stellengesuchen der Unternehmen.

Noch bis November 2008 flossen neben den oben genannten Stellen auch solche in die Berechnung des Indexes ein, die in der JOBBÖRSE der BA registriert wurden. Zudem wurden auch die Stellen berücksichtigt, die der BA-Job-Roboter auf den Homepages der Unternehmen fand. Aufgrund der immer weiter ansteigenden Nutzung von Online-Medien kam es in der Folge jedoch zu einer sogenannten Dubletten-Problematik, der Mehrfacherfassung desselben Stellenangebots. In der Konsequenz kam es zu einem künstlichen Anstieg des BA-X.

Um eine solche Verzerrung des Stellenindexes zu vermeiden, werden seit November 2008 weder Stellenangebote der JOBBÖRSE, noch die des BA-Job-Roboters bei der Berechnung berücksichtigt.

Wie wird der BA-X berechnet?

Zur Ermittlung des BA-X werden Stellenbestände und Stellenzugänge herangezogen, wobei beide Komponenten in gleichem Maße gewichtet werden. Zudem erfolgt eine Saisonbereinigung des Indexes, um jahreszeittypische Schwankungen der Nachfrage nach Arbeitskräften auszuklammern. Im Anschluss daran wird die Differenz zwischen dem Jahresdurchschnitt 2004 und dem aktuellen, tatsächlichen Wert ermittelt. Die Angabe der Abweichung erfolgt hierbei in Punkten und in Abhängigkeit zu einem Normwert von 100, der auf der durchschnittlichen Arbeitskräftenachfrage des Jahres 2004 basiert.

Etwaige Schwankungen zwischen den veröffentlichten Werten des BA-X sind dadurch zu erklären, dass die saisonbereinigten Werte jeden Monat neu ermittelt werden, was jeweils zu einer neuen Berechnung der Zeitreihe führt.

Weniger ausgezahlte Vermittlungsgutscheine im April 2010

Anbei ein Überblick über die ausgezahlten Vermittlungsgutscheine in Deutschland der letzten fünf Monate. Die Angaben basieren auf den Monatsberichten der Bundesagentur für Arbeit „Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Deutschland“ und sind aus den Ausgaben Dezember 2009 bis April 2010 entnommen.

Statistik über Vermittlungsgutscheine Anfang 2010

Auffallend ist der starke Rückgang bei der Auszahlung der ersten Rate (nach 6 Wochen) im April 2010:  Nur 1838 mal wurden Personalvermittler nach einer erfolgreichen Vermittlung ausgezahlt. In den Vormonaten wurden regelmäßig Werte von über 4000 erreicht, wobei aber bereits für März ein leichter Rückgang zu erkennen ist.

Wir können uns diese Tendenz nicht erklären und werden die Entwicklung im Auge behalten. Demnächst finden Sie auf www.vermittlungsgutschein.info wieder eine aktuelle Statistik zu den von der Arbeitsagentur ausgezahlten Vermittlungsgutscheinen.

Positiver Trend am Arbeitsmarkt setzt sich fort

Die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt hat sich auch im April weiter entspannt. So fiel die Zahl der Arbeitslosen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) um 162.000 auf 3.406 Millionen. Saisonbereinigt lies sich eine konjunkturbedingte Abnahme der Arbeitslosigkeit um 68.000 verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutete dies einen Rückgang von 178.000 Erwerbslosen. Die Arbeitslosenquote sank im gegenüber März 2010 um 0,4 Prozentpunkte und lag im April demzufolge bei 8,1 Prozent.

Die Zahl der Arbeitslosen ist damit bereits zum zweiten Mal in Folge gesunken. Bereits im März dieses Jahres registrierte die Bundesagentur für Arbeit eine Abnahme der Arbeitslosenzahl um rund 75.000.

Grund für den laut BA-Chef Frank-Jürgen Weise „unerwartet kräftigen Frühjahrsaufschwung“ sei vor allem die konjunkturbedingte Verbesserung am Arbeitsmarkt. Des Weiteren habe es sich in der Statistik bemerkbar gemacht, dass die Osterferien in diesem Jahr bereits vor dem Stichtag geendet haben. So würden viele Unternehmen das Einstellen von neuen Arbeitskräften bis an das Ferienende hinauszögern, was sich in den letzten Jahren negativ auf die Arbeitsmarktstatistiken des April-Monats ausgewirkt habe. Zudem ließen die Maßnahmen der Kurzarbeit die Auswirkungen der Krise weiterhin moderat ausfallen.

Auch die Daten der gemeldeten Stellen verzeichnen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit einen positiven Trend. So hat das gemeldete Stellenangebot (einschließlich der geförderten Stellen) saisonbereinigt um rund 8.000 zugenommen. Bei den ungeförderten Stellen wurde ein saisonbereinigter Zuwachs von 10.000 registriert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die nicht saisonbereinigten Monatsdaten der geförderten und nicht geförderten Stellen somit um jeweils 22.000.

Eine ebenfalls positive Tendenz weisen die Daten der Erwerbstätigkeit auf. In dem Zeitraum von Februar bis März 2010 stieg die Zahl der Beschäftigten um 10.000, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm sogar um 14.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutete dies allerdings einen Rückgang von 74.000, die Zahl der Erwerbstätigen verringerte sich um rund 86.000.

Die Tatsache, dass die Abnahme der Beschäftigungszahlen nicht deutlicher ausgefallen ist, sei nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit vor allem der noch steigenden Teilzeitbeschäftigung zu verdanken.

Vermittlungsoffensive für Hartz-IV-Empfänger

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat eine groß angelegte Vermittlungsoffensive angekündigt. Mit einer Reihe von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen soll vor allem alleinerziehenden Müttern, Jugendlichen und älteren Menschen unter die Arme gegriffen werden. „Jetzt werfen wir den Blick auf die Gruppen, die vom letzten Aufschwung vor der Krise nicht profitiert haben“, sagte von der Leyen gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“.

Ministerin Ursula von der leyen (Foto: Bundesministerium für Arbeit und Soziales)
Ministerin Ursula von der Leyen (Foto: Bundesministerium für Arbeit und Soziales)

So sollen die Jobcenter alleinerziehende Mütter mit Hartz-IV-Bezug dabei unterstützen, die Betreuung ihrer Kinder zu organisieren, indem sie beispielsweise bei der Vermittlung einer Tagesmutter oder eines Kita-Platzes helfen. Da mehr als die Hälfte der rund 600.000 Alleinerziehenden in Deutschland die finanzielle Unabhängigkeit ohne Hartz-IV anstrebt, könne man vielen Müttern mit dieser Maßnahme einen Wiedereinstieg in das Berufsleben ermöglichen.

Das geplante Förderprogramm für Jugendliche setzt ähnliche Schwerpunkte. So soll jungen Hartz-IV-Empfängern künftig innerhalb von sechs Wochen ein Arbeits- oder Ausbildungsplatzangebot unterbreitet werden. „Keine Seite darf sich an Arbeitslosigkeit gewöhnen – nicht die Jugendlichen und auch nicht die Behörde“, sagte von der Leyen im Interview. Zudem soll jedem Jugendlichen ein „Coach“ zur Verfügung gestellt werden, der beim Übergang von der Schule in den Beruf unterstützend zur Seite steht.

Für die rund 1,2 Millionen Arbeitslosen, die über 50 Jahre alt sind, plant die Bundesarbeitsministerin gezielte Weiterbildungsmaßnahmen. Falls im Anschluss daran trotzdem kein Wiedereinstieg in das Berufsleben in Aussicht steht, komme jedoch auch eine öffentliche Beschäftigung nach dem Vorbild der Bürgerarbeit in Betracht.

Das „Innovationspaket“ der CDU-Politikerin beschränkt sich jedoch nicht nur auf Hartz-IV-Empfänger. So soll beispielsweise auch Arbeitnehmern geholfen werden, die nach der „Methode Schlecker“ entlassen und später „quasi durch die Drehtür zu schlechteren Bedingungen wieder eingestellt werden“.

Zwar hoffe von der Leyen, dass das Problem der Zeitarbeit innerhalb Branche gelöst werden kann, wenn dieser Fall jedoch nicht eintritt, müsse der Gesetzgeber die Arbeitnehmer künftig vor dem „Drehtüreffekt“ schützen.

Zudem verteidigte von der Leyen die bis März 2012 verlängerte Förderung der Kurzarbeit. So habe die Kurzarbeit in Zeiten der Krise rund 300.000 Arbeitsplätze sichern können.

Dieses Prinzip sei zwar keine dauerhafte Lösung, doch dürfe man die Subventionen auf keinen Fall von heute auf morgen streichen. „Es ist wie bei der Therapie einer Krankheit. Wenn man zu früh abbricht, zerstört man alles, was man zuvor geschaffen hat“ erklärte die Ministerin.

PERSONAL2010 in Stuttgart

Nachdem die Fachmesse für Personalmanagement im letzten Jahr in München stattfand, öffnet die PERSONAL2010 ihre Pforten dieses Mal in Stuttgart. Die Fachmesse präsentiert damit bereits zum 11. Mal Neuigkeiten aus dem Bereich des Personalmanagements.

Im letzten Jahr stellten rund 250 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen vor, womit der Aufwärtstrend der letzten Jahre fortgesetzt wurde. Zudem wurde mit 4316 Interessenten ein neuer Besucherrekord aufgestellt.

Ob auch die PERSONAL 2010 am Ende eine positive Bilanz ziehen kann, bleibt abzuwarten. Unter den Verantwortlichen der Fachmesse herrscht trotz wirtschaftlich schlechter Zeiten zumindest Optimismus. Der Veranstalter spring Messe Management rechnet mit rund 4000 Fachbesuchern aus dem Personalwesen.

Im Fokus der PERSONAL2010 steht vor allem die Nutzung von sozialen Netzwerken, sogenannten Social Media Diensten wie beispielsweise Facebook oder Xing, für die Personalarbeit. Weitere Ausstellungsschwerpunkte sind Soft- und Hardwarelösungen, Personaldienstleistungen und –beratung, sowie Weiterbildung und Training. Bedeutende Themen der Personalentwicklung wie beispielsweise E-Learning und Blended Learning stehen ebenfalls auf dem Programm der PERSONAL 2010.

Auch die vier Praxisforen, auf denen diverse Anbieter praxiserprobte Lösungen präsentieren, sollten bei den Fachbesuchern der PERSONAL 2010 auf ein großes Interesse stoßen. In diesen Foren werden während der zwei Veranstaltungstage rund 130 Vorträge von Experten und führenden Personen aus dem Personalwesen zu verfolgen sein.

Zu den Keynote-Speakern der diesjährigen Fachmesse für Personalmanagement gehörten unter anderem der Psychologe und Autor Bernhard Riebe sowie Volkswirt und Journalist Erik Händeler. Letzterer wird gleich zum Auftakt der PERSONAL 2010, einer Pflichtveranstaltung für Personalverantwortliche, über das Thema „Was kommt nach der Krise? Eine bessere Arbeitskultur und ein präventiver Gesundheitsmarkt“ referieren.

Auch der Vortrag von Ulrich Rust, in welchem der Vertriebsleiter auf ein „Erfolgreiches Recruiting im Spannungsfeld zwischen Fachkräftemangel und Wirtschaftskrise“ eingehen wird, dürfte für zahlreiche Besucher der Messe von hoher Relevanz sein.

Am Mittwoch, 28.April 2010 werden Peter Rambach, Fachanwalt für Arbeitsrecht und Christoph Tillmanns, Vorsitzender Richter am Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg, zu aktuelle Änderungen im Arbeitsrecht vortragen. Zudem werden siel über die sich hieraus ergebenden Konsequenzen für die Personalarbeit aufklären.



Süddeutschlands größte Messe für Personalmanagement bietet Interessierten somit auch in diesem Jahr eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich über aktuelle Themen und Angebote aus dem Bereich Personal zu informieren.  Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie auf der offiziellen Internetseite:

http://www.personal-messe.de/content/index_ger.html

Die PERSONAL2010 findet am 27. und 28. April 2010 täglich von 9.00 bis 17.30 Uhr in der Halle 9 der Messe Stuttgart statt. Tageskarten sind für 25 €, Dauerkarten für 50 € vor Ort zu erwerben. Im Vorverkauf per Onlineregistrierung werden jedoch vergünstigte Karten für jeweils 15 €, beziehungsweise 30 € angeboten. In beiden Fällen ist vor dem Erwerb einer Eintrittskarte allerdings eine Fachbesucherqualifikation vorzuweisen.