Rumänen und Bulgaren auf dem deutschen Arbeitsmarkt

Die Arbeitsmarktentwicklung von Migranten aus Bulgarien und Rumänien verläuft laut Zuwanderungsmonitor des IAB  aus dem Januar 2015 weiter positiv. Die Zahl der Beschäftigten stieg im November 2014 um 255.000 Personen, das sind 110.000 Menschen mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote der migrierten Bulgaren und Rumänen lag bei 9,8 Prozent und damit um 0,4 Prozentpunkte niedriger als im November des Vorjahres.

Bulgarien Arbeitsmigration
Arbeitsmigration aus Bulgarien nimmt zu

Seit Einführung der Arbeitnehmerfreizügigkeit durch die EU-Mobilitätsgesetze am 1. Januar 2014 stieg die in Deutschland lebende Bevölkerung aus Bulgarien und Rumänien um 30 Prozent. 124.000 Menschen aus Bulgarien und Rumänien migrierten seitdem nach Deutschland. Im Dezember 2014 lag die Zahl der Migranten bei 4.500.

Anzahl der SGB-II-Leistungsbezieher steigt

Im Oktober 2014 bezogen 75.700 Bulgaren und Rumänen Sozialleistungen nach dem SGB II, im Vorjahr lag diese Zahl noch bei 42.000. Die Leistungsbezieherquote von 14,4 % ist im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent gestiegen. Diese Quote liegt allerdings unter dem Durchschnitt der ausländischen Bevölkerung innerhalb Deutschlands, der 15,9 Prozent beträgt.

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Rumänen integrieren sich gut in deutschen Arbeitsmarkt

Die Zahl sogenannter „Aufstocker“ lag im September 2014 bei 7,0 Prozent, was einen Anstieg von 1,6 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Aufstocker sind Beschäftigte, die neben dem Beruf aufgrund zu geringer Verdienste ergänzende Sozialleistungen nach dem SGB II beziehen. Im Durchschnitt liegt dieser Wert innerhalb der ausländischen Bevölkerung Deutschlands bei 9,1 Prozent.

Zuwanderung konzentriert sich auf wenige Orte

In Berlin, Frankfurt, Hamburg und München lebten zur Jahresmitte 2014 absolut am meisten Bulgaren und Rumänen. Dabei stellen Berlin (32.000) und München (26.000) die Hochburgen dar. Der höchste relative Anteil an Bulgaren und Rumänen lebte in Offenbach (4,9 Prozent).

Besonders hohe Arbeitslosenquoten waren in Duisburg (31,5 Prozent), Dortmund (25,5 Prozent) und Berlin (21,6 Prozent) messbar. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten existierten hingegen in Stuttgart (6,7 Prozent), München (6,9 Prozent) und Karlsruhe (7,7 Prozent).

Rumänen sind besser in den Arbeitsmarkt integriert

Gemessen an den Indikatoren Arbeitslosigkeit und Leistungsbetrug können zwischen Bulgaren und Rumänen große Unterschiede ausgemacht werden. Die Rumänen gehören dort zu den am besten in den Arbeitsmarkt integrierten Ausländergruppen innerhalb Deutschlands. Die Arbeitslosenquoten der Bulgaren liegen im Mittel und die SGB II-Leistungsbezieherquoten leicht über dem Durchschnitt der ausländischen Bevölkerungsgruppen.

Die Arbeitslosenquote der Bulgaren lag im November 2014 bei 15,5 Prozent, wohingegen lediglich 7,1 Prozent der rumänischen Bevölkerungsgruppe als arbeitslos gemeldet waren. Die Arbeitsmarktentwicklung von Migranten aus Bulgarien und Rumänien unterscheidet sich auch hinsichtlich der SGB II-Leistungsbezieherquote. 23,6 Prozent der Bulgaren bezogen im November 2014 SGB II-Leistungen, auch hier ist der Anteil deutlich höher als innerhalb der rumänischen Bevölkerungsgruppe (9,7 Prozent).

Die Arbeitsmarktsituation in Bulgarien und Rumänien ist nach wie vor angespannt. Eine Auswanderung nach Deutschland oder in andere westeuropäische Staaten bleibt somit attraktiv. Durch die Arbeitnehmerfreizügigkeit, die für bulgarische und rumänische Staatsangehörige ohne Einschränkungen gilt, ist diese ohne bürokratische Hindernisse möglich.

Vermittlungsgutscheine 2010 – Zwischenstand

Nachdem unsere letzte Statistik zum Vermittlungsgutschein bereits einige Monate zurück liegt, wurde es höchste Zeit für eine Aktualisierung. Um das ganze etwas überschaulicher zu gestalten, haben wir uns gegen eine Tabelle und für eine Darstellung in Diagrammform entschieden. Unsere Vermittlungsstatistik für die Monate Dezember 2009 bis April 2010 zeigte ja einen starken Rückgang für den Aprilmonat. Dieser war wohl auf eine Haushaltssperre seitens der Bundesagentur für Arbeit zurückzuführen.

Wie hat sich die Auszahlung des Vermittlungsgutscheins seitdem entwickelt? Wir beginnen die Statistik der besseren Übersicht wegen mit dem Monat April, wobei damals wie beschrieben nur sehr wenige Vermittlungsgutscheine ausgezahlt wurden (alle Werte beziehen sich auf eine ausgezahlte erste Rate):

Statistik Vermittlungsgutscheine II-2010
Statistik Vermittlungsgutscheine II-2010

Wir sehen, dass nach dem Tiefpunkt im April ein deutlicher Anstieg zu beobachten ist. Nach 1939 ausgezahlten Vermittlungsgutscheinen im Mai sind es im Juni bereits 3471. Danach gehen die Zahlen aber wieder zurück, im September zahlt die Bundesagentur für Arbeit den ersten Teil der Prämie nur noch an 2007 Arbeitsvermittler aus. Wie ist dieser Rückgang angesichts der anziehenden Konjunktur und der Zunahme von offenen Stellen zu bewerten?

Konjunktur hin oder her – die Sommermonate sind der Zeitraum, in dem Betriebe bei Neueinstellungen zurückhaltender sind. Der – aus Vermittlungsgutschein-Sicht – sehr gute Monat Juni mag auch darauf zurückzuführen sein, dass aus den Vormonaten noch ein Bestand nachzuarbeiten war. Somit müssten wir eigentlich in den verbleibenden Monaten des Jahres 2010 mit wieder höheren Zahlen an ausgezahlten Vermittlungsgutscheinen rechnen.

Der Vermittlungsgutschein – oft noch unbekannt

Die Vermittlungsgutschein Voraussetzungen können Sie in unserer Inforubrik nachlesen. Viele Arbeitsuchende sind sich immer noch nicht bewusst, dass sie einen Anspruch auf den Vermittlungsgutschein haben, den sie sogar gerichtlich durchsetzen können. Ein Ziel unseres Blogs ist es, den Vermittlungsgutschein populärer zu machen – helfen Sie mit und geben Sie Arbeitssuchenden den Ratschlag, einen Vermittlungsgutschein zu beantragen. Dann sollten auch die Zahlen wieder ansteigen. Gerade in der jetzigen wirtschaftlichen Lage sollte das marktnahe Mittel Vermittlungsgutschein besonders effektiv bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wirken.

Vermittlungsgutschein wird wieder häufiger ausgegeben

Der Vermittlungsgutschein der Bundesagentur für Arbeit wird wieder häufiger ausgegeben. Zumindest deuten die jüngsten Zahlen darauf hin. Hier die Statistik für die beiden letzten Monate, entnommen dem monatlichen Bericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Deutschland, den die BA herausgibt:

  • Bewilligte erste Vermittlungsgutschein-Rate im Monat Juni 2010:  3471 Fälle
  • Bewilligte erste Vermittlungsgutschein-Rate im Monat Mai 2010: 1939 Fälle

Nachdem im April eine starke Delle bei der Auszahlung der ersten Vermittlungsgutschein-Rate, die wir hier als Indikator für den Vermittlungsgutschein an sich nutzen, festzustellen war und diese sich auch im Mai fortsetzte,. sind die Zahlen jetzt wieder auf dem Niveau der ersten Monate des Jahres 2010 angekommen. Der zeitweilige Rückgang könnte auf eine Haushaltssperre der Arbeitsagentur zurückzuführen sein.

Über die Zukunft des Vermittlungsgutscheins gibt des dagegen noch keine neuen Informationen. Die sich anscheinend besser als erwartend entwickelnden Staatsfinanzen sollten die Wahrscheinlichkeit, dass das erfolgreiche Vermittlungsinstrument abgeschafft wird, jedoch reduzieren. Für die vielen mittelständischen privaten Arbeitsvermittler, für die der Vermittlungsgutschein die wichtigste Einnahmequelle darstellt, wäre eine rasche Klärung mehr als wünschenswert.

Weniger ausgezahlte Vermittlungsgutscheine im April 2010

Anbei ein Überblick über die ausgezahlten Vermittlungsgutscheine in Deutschland der letzten fünf Monate. Die Angaben basieren auf den Monatsberichten der Bundesagentur für Arbeit „Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Deutschland“ und sind aus den Ausgaben Dezember 2009 bis April 2010 entnommen.

Statistik über Vermittlungsgutscheine Anfang 2010

Auffallend ist der starke Rückgang bei der Auszahlung der ersten Rate (nach 6 Wochen) im April 2010:  Nur 1838 mal wurden Personalvermittler nach einer erfolgreichen Vermittlung ausgezahlt. In den Vormonaten wurden regelmäßig Werte von über 4000 erreicht, wobei aber bereits für März ein leichter Rückgang zu erkennen ist.

Wir können uns diese Tendenz nicht erklären und werden die Entwicklung im Auge behalten. Demnächst finden Sie auf www.vermittlungsgutschein.info wieder eine aktuelle Statistik zu den von der Arbeitsagentur ausgezahlten Vermittlungsgutscheinen.