Aktuelle Messebeteiligungen der BA in Köln

Zeit für ein Update: Die Bundesagentur für Arbeit ist auf diversen Messen rund um das Thema Arbeit und Personal vertreten. Eine gute Möglichkeit, um direkt in Kontakt zu treten. Natürlich hat die Arbeitsagentur ein ausreichend großes Filialnetz, doch eine Messebeteiligung ermöglicht es der BA, für eine bestimmte Zielgruppe (Absolventen, Personalvermittler, usw.) eine passgenaue Ansprache zu finden.

BERUFElive 2011

BERUFElive am 25.11 und 26.11 in Köln

Jugendliche und junge Erwachsene, die sich über Ausbildungsmöglichkeiten und Studienangebote informieren möchten, können dies am 25. und 26. November 2011 in Köln tun. Die Berufe live Rheinland sieht sich als die große Ausbildungs-, Berufs- und Studienmesse für das Rheinland, die Lokation bietet sich für Besucher aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Nordhessen an. In der Koelnmesse (Halle 11.1) können sich Jugendliche der Jahrgangsstufen 8 bis 13 sowie Lehrer und Eltern kostenlos bei rund 170 Ausstellern über Berufsbranchen, Ausbildungsgänge und Studienmöglichkeiten informieren. Unterstützt wird die Schülermesse von den Industrie- und Handelskammern Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer Niederrhein und Wuppertal. Wichtig: Der Eintritt ist für die Besucher kostenlos. Die Bundesagentur für Arbeit finden Besucher in der Halle 11.1-A4.

 

Absolventenkongress (30.11. – 01.12.2011) in Köln

Der Absolventenkongress bezeichnet sich als größten Jobmesse Deutschlands. 2011 finder er am 30. November/ 1. Dezember in Köln statt – hier werden die Führungskräfte von morgen gesucht und gefunden.

Die Bundesagentur für Arbeit finden Sie in Halle 8 – 13.

 

BA-X mit neuem Spitzenwert im September

Der durch die Bundesagentur für Arbeit erhobene Stellenindex BA-X hat im September einen neuen Höchstwert erreicht: Mit 171 lag der Indikator um einen Punkt über dem Wert des Vormonats. Im Mai, als wir zuletzt über den BA-X berichtet hatten, betrug der Wert noch 164.

Entwicklung des Stellenindex BA-X
Entwicklung des Stellenindex BA-X

Der Trend des Stellenindex zeigt also weiterhin nach oben, auch wenn hin und wieder leichte Rückgänge zu verzeichnen sind. Dies lässt hoffen auf eine weiter positive Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt, auch wenn konjunkturelle Frühindikatoren darauf hinweisen, dass der wirtschaftliche Aufschwung deutlich an Fahrt verloren hat. Der Arbeitsmarkt folgt dieser Entwicklung üblicherweise mit einer Verzögerung von etwa einem halben Jahr. Somit könnte sich der BA-X in den Wintermonaten auch über mehrere Monate negativ entwickeln, aber das bleibt natürlich abzuwarten: Zu ungewiss sind die makroökonomischen Einflüsse, insbesondere die Krise in einigen südeuropäischen Euro-Mitgliedsstaaten, insbesondere in Griechenland.

Zukunft Personal 2011 – die Fachmesse für Personalmanagement

Vom 20. bis zum 22. September 2011 wird in Köln in den Räume der Kölnmesse (Hallen 3.2, 2.1 und 2.2, Eingang SÜD) erneut die Zukunft Personal stattfinden. An den drei Tagen können sich Besucher non 9:00 Uhr – 17:30 Uhr auf der nach Angaben größte Fachmesse für Personalmanagement in Europa über die neuesten Trends und Entwicklungen im Personalmanagement informieren.

Wer sich einen Endruck über die Vorjahresveranstaltung machen möchte, findet hier dazu ein paar Videos: https://www.zukunft-personal.de/content/e9346/index_ger.html

Zukunft Personal 2011

2010 konnten die Veranstalter der Zukunft Personal in Köln 11.837 Besucher (2009: 11.525) begrüßen – eine stolze Summe! Besonders gefragt waren im Vorjahr Strategien für das Online-Recruiting und Qualifizierungen für Vertriebsmitarbeiter und Führungskräfte. Auch 2011 dürften diese Themen im Mittelpunkt stehen. Hier unser Artikel zur Zukunft Personal 2010.

Eintrittspreise für die Zukunft Personal

Wie jedes Jahr werden auch 2011 zahlreiche internationale Referenten eingeladen. Dies alles hat seinen Preis, und so kostet das Tagesticket in diesem Jahr € 75,-, zwei Tage € 120,- und das Ticket für die gesamte dreitägige Veranstaltung € 150,-. Dies sind die Preise, die man direkt am Messegelände zahlt, wer online bestellt, kann einiges sparen, beim Tagesticket beispielsweise € 10,-.

Programm der Zukunft Personal 2011 in Köln

Neben den zahlreichen Vorträgen werden auf der Messe auch einige Preise und Auszeichnungen verliehen, so etwa zum 19. Mal der Deutsche Personalwirtschafts-Preis. Ausgezeichnet werden hierbei innovative Konzepte zur Personalarbeit, die sich bereits in der Praxis bewährt haben. Ein besonderes Augenmerk verdient die Themenreihe Personal & Gesundheitswirtschaft, bei der sich am 20. September 2011 alles um das Personalmanagement im Gesundheitswesen dreht. In Vorträgen und Podiumsdiskussionen wird hier gezeigt, wie gute Personalverwaltung- und führung speziell in dieser Branche aussehen kann. Das komplette Programm für 2011 kann man hier nachlesen.

Messen und Kongresse dienen nicht nur der allgemeinen Bildung durch die Teilnahme an Vortragsveranstaltungen und Seminaren. Mindestens genau so wichtig ist der direkte Austausch mit Kollegen, die oft genau die gleichen Fragen haben – und möglicherweise bereits die passenden Antworten dazu. Die Zukunft Personal ist eine der Pflichtveranstaltungen für HR-Verantwortliche, Personalvermittler und Personalmarketing-Experten. Ein Besuch lohnt sich!

Vermittlungsgutscheine werden wieder genutzt

Nachdem für die ersten Monate des Jahres 2011 ein drastischer Rückgang bei der Vergabe von Vermittlungsgutscheinen festzustellen war (wir berichteten), hat sich dieser Trend merklich abgeschwächt. Zwar sind für die Monate Mai, Juni und Juli immer noch deutlich weniger Gutscheine als für den Vorjahreszeitraum ausgegeben worden, doch ist dieser Rückgang mit dem Einbruch zum Jahresbeginn nicht vergleichbar: Für 6678 Vermittlungsgutscheine wurde die Auszahlung der ersten Rate seitens der Bundesagentur für Arbeit bewilligt. In den Monaten Mai bis Juli 2010 war dies noch 7839 mal der Fall gewesen – woraus sich ein Rückgang um etwa 15 Prozent errechnen lässt. Leider liegen für den April 2011 keine Zahlen vor, deshalb ist dieser Monat in unser graphisch aufbereiteten Statistik ausgeblendet.

 

Vermittlungsgutscheine werden Mitte 2011 wieder häufiger eingelöst
Vermittlungsgutscheine werden Mitte 2011 wieder häufiger eingelöst

Damit können die privaten Arbeitsvermittler, die sich zum Großteil durch Vermittlungsgutscheine finanzieren, wieder etwas beruhigter in die Zukunft schauen. Wobei immer noch offen ist, ob der VGS, dessen Wirksamkeit und Kosteneffizienz nachgewiesen ist, auch 2012 noch Verwendung finden wird.

Der Arbeitskreis Leipziger Personalvermittler wird aktiv!

Auf Wunsch unserer Leipziger Kollegen, die sich für den Erhalt des Vermittlungsgutscheins einsetzen, möchten wir Ihnen diese Pressemitteilung nicht vorenthalten:

 

Pressemitteilung vom 08.06.2011
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– Entwurf des Gesetzes zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt
– IAB-Kurzbericht 11/2011
– Gegendarstellung des Arbeitskreises Leipziger Personalvermittler e.V. zum IAB-
Kurzbericht 11/2011 bezüglich der Ausführungen zum Vermittlungsgutschein
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Der Vermittlungsgutschein ist besser als sein Ruf

Gesetzesänderung geplant ohne neue Forschungsarbeit

In diesem Jahr 2011 soll der Bundestag über die Zukunft und weitere Ausgestaltung auch des Vermittlungsgutscheines entscheiden. Dazu sollten nach dem Koalitionsvertrag von 2009 die arbeitsmarktpolitischen Instrumente der Bundesagentur für Arbeit auf den Prüfstand gestellt werden.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales legte neben dem Entwurf des „Gesetzes zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt“ dazu als „wissenschaftliche Evaluierung“ den Kurzbericht 11/2011 des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bei der Bundesagentur für Arbeit vor.
Das IAB erforschte aber nicht aktuell den Vermittlungsgutschein. Statt dessen werden für den Vermittlungsgutschein mangelnde Wirksamkeit und massive Mitnahmeeffekte unterstellt.
Der Arbeitskreis Leipziger Personalvermittler e.V. überreichte am 07.06.2011 dem Bundestag eine Gegendarstellung zum Kurzbericht des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 11/2011.

Darin konnte nachgewiesen werden, dass gar keine Evaluierung stattgefunden hat und wie vom IAB und der Bundesministerin für Arbeit und Soziales aktiv getäuscht wird.

Erfolge vor allem für Hartz-IV-Empfänger

So wird behauptet, dass vom Vermittlungsgutschein hauptsächlich Kurzzeitarbeitslose mit besseren Arbeitsmarktchancen profitieren würden. Anhand der öffentlich zugänglichen Zahlen wird in der Gegendarstellung verdeutlicht, dass der Vermittlungsgutschein in besonderem Maße für Hartz-IV-Empfänger ein Erfolgsmodell ist. Deutschlandweit betreffen 55,66 Prozent der Privatvermittlungen diesen Personenkreis, in Sachsen sogar 61,81 Prozent. Die sogenannte Verbleibsquote, die die Beschäftigung auch noch nach über 6 Monaten untersucht und zum Vergleichsmaß für die Wirksamkeit von arbeitsmarktpolitischen Instrumenten dient, ist für Hartz-IV-Empfänger mit 62 Prozent errechnet worden.

Damit ist der Vermittlungsgutschein das einzige arbeitsmarktpolitische Instrument, das sich nicht nur positiv auf die Statistik, sondern tatsächlich auf die Lebenswirklichkeit arbeitsuchender Hartz-IV-Empfänger
auswirkt. Langzeitarbeitslosigkeit kann erfolgreich und nachhaltig aufgebrochen werden.

Hartz-IV-Empfänger haben aber keinen Anspruch auf den Vermittlungsgutschein, sie müssen ihren Fallmanager darum bitten. Mit „ermessenslenkenden Weisungen“ haben etliche Jobcenter und Optionskommunen den Vermittlungsgutschein faktisch abgeschafft.

Die Bundesregierung konnte sich leider nicht entschließen, den Vermittlungsgutschein für IV-Empfänger zur Pflichtleistung zu machen, um die beachtlichen Erfolge noch mehr zu steigern.

Verlängerung der Wartezeit auf den Vermittlungsgutschein auf drei Monate

In dem Gesetzentwurf werden Änderungen am Vermittlungsgutschein vorgeschlagen. So soll die Wartezeit bis zum Rechtsanspruch auf den Vermittlungsgutschein für ALG-I-Empfänger von jetzt sechs Wochen auf drei Monate verlängert werden.

Zwar soll der Vermittlungsgutschein auch als Ermessensentscheidung nun schon früher ausgestellt werden können. Die privaten Arbeitsvermittler befürchten aber, dass die im Hartz-IV-Bereich oft unhaltbare Situation nun auch die Empfänger von ALG I treffen wird. Allein ein interne Geschäftsanweisung der Bundesagentur oder des Leiters einer Arbeitsagentur reicht dann nämlich wie etwa beim Jobcenter Hamburg aus, den Fallmanagern pauschal für bestimmte Personengruppen die Ausstellung des Vermittlungsgutscheins zu untersagen. Arbeitslose werden auch nicht einsehen, warum sie bei ihrer (Arbeitslosen-)Versicherung um eine Leistung bitten müssen.

Daher lautet die langjährige Forderung aus der Praxis, dass jeder Arbeitssuchende einen Rechtsanspruch auf den Vermittlungsgutschein haben soll, und das ohne Wartezeit und Leistungsbezug.

Mitnahmeeffekte bestätigten sich nicht

Die behaupteten Mitnahmeeffekte bei jeder fünften Privatvermittlung konnten durch Quellenforschung als freie Erfindung des IAB entlarvt werden. Zwar gab es im Jahr 2006 mit Zahlenmaterial von 2003-2004 eine Befragung einzelner Arbeitsloser mit diesem Ergebnis. Der Autor dieser Studie stellte aber schon damals zugleich fest, dass seine Daten diese Mitnahmeeffekte nicht belegten. Diese Anmerkung wurde aber nun nicht mehr mit zitiert.

Die übergroße Mehrzahl der privaten Arbeitsvermittler arbeitet redlich und ehrlich. Alle privaten Arbeitsvermittler werden ab 2013 außerdem eine Zulassung und Zertifizierung benötigen. Diesen Schritt begrüßen die privaten Arbeitsvermittler, führt er doch zu noch mehr Qualität und Transparenz ihrer Arbeit.

Privatvermittlung als Einsparpotential
Eine einzige Vermittlung durch die Arbeitsagenturen kostete 2007 nach einer Berechnung durchschnittlich 5.268,00 Euro (Prof. Hegele, der Vermittlungsgutschein, Wissenschaftsverlag Berlin, 2008).

Private Arbeitsvermittler erhalten in der Regel aus dem Vermittlungsgutschein nach 6 Wochen Beschäftigung 1.000,00 Euro inklusive Umsatzsteuer und nach 6 Monaten noch einmal 1.000,00 Euro brutto.

Die Privatvermittlungen sind nachhaltiger und wesentlich billiger. Durch die höhere Effizienz der meisten privaten Arbeitsvermittlungen können durch zügigere Vermittlungen sehr viele Leistungen an Arbeitslosengeld eingespart werden.

Der Vermittlungsgutschein wird die öffentliche Arbeitsvermittlung nicht ersetzen, kann diese aber in erheblichem und noch stärkerem Maße unterstützen. Er hat sein Potential gezeigt und sollte verbessert statt verschlechtert werden.

 

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Die Gegendarstellung kann per E-Mail angefordert werden: info@aklpv.de
Sie ist auch hier abrufbar: https://aklpv.de/iab_gegendarstellung.pdf

Arbeitskreis Leipziger Personalvermittler e.V.

Der Vorstand
Dipl.-Jur. Thomas Krug, Krug-Personal Leipzig
Ines Gerling, Ines Gerling Private Arbeitsvermittlung Leipzig
Katrin Böttke, B&B Jobvermittlung Leipzig

Arbeitslosigkeit unter drei Millionen im Mai

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Deutschland im Monat Mai um 118.000 gesunken. Damit wurde bei insgesamt 2.960.000 gemeldeten Arbeitslosen zum ersten Mal in diesem Jahr die psychologisch wichtige Drei-Millionen-Marke unterschritten. Verglichen mit dem Vorjahresmonat betrug der Rückgang 276.000. Daraus ergibt sich eine Arbeitslosenquote von derzeit 7,0 Prozent – ein durchaus erfreulicher Wert.

Aber zu übertriebenem Optimismus ist kein Anlaß, denn die Arbeitsagentur schreibt außerdem in der gestrigen Pressemitteilung:

Der Rückgang war schwächer als in den vergangenen Jahren. Das dürfte daran liegen, dass ein Großteil der Frühjahrsbelebung aufgrund der guten konjunkturellen Entwicklung und der milden Witterung schon früher realisiert wurde. Das Saisonbereinigungsverfahren errechnet für den Mai ein Minus von 8.000.

Hier muss aber auch auf die zurückgehenden Entlastungsmaßnahmen der Arbeitsmarktpolitik wie das kaum mehr nachgefragte Kurzarbeitergeld hingewiesen werden.

Der Stellenindex BA-X, der das Angebot an freien Stellen in Deutschland abbildet, nahm jedoch gegenüber dem Vormonat leicht ab und fiel wieder auf den Wert von 164 Punkten zurück, die er bereits im Februar 2011 hatte. Hier scheint „die Luft raus“ zu sein, anhand der Grafik wird deutlich, dass die Wachstumsdynamik des BA-X, die man hier anhand der Werte ab Anfang 2010 schön beobachten kann, in 2011 zum Erliegen gekommen ist.

Stellenindex BA-X im Mai 2011
Stellenindex BA-X im Mai 2011

Die Verkürzung der gymnasialen Schulzeit auf zwölf Jahre in den beiden bevölkerungsreichen Bundesländern Bayern und Niedersachsen sowie der Wegfall der Wehrpflicht wird in den nächsten Monaten den Ausbildungsmarkt durcheinanderwirbeln – und auch für Probleme in den Universitäten sorgen.

Die Arbeitsagentur zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt:

Die Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsstellen lag im Mai mit 197.700 um 26.200 über dem Vorjahreswert. Als noch unversorgt zählten Mai 210.900 Bewerber, 11.900 weniger als im Vorjahr.

Allerdings ist es noch verfrüht, anhand dieser Daten eine sichere Einschätzung zur weiteren Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt zu geben. Zwar liegen die Zahlen der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge über den Vorjahreswerten. Aber noch ist nicht abzuschätzen, ob es hierbei um einen Vorzieheffekt handelt. Ausbildungsbetriebe könnten sich angesichts weniger Bewerber frühzeitiger für Auszubildende entscheiden.

 

Infografik Vermittlungsgutschein

Bilder sagen mehr als Tausend Worte. Deshalb haben wir eine kleine Infografik erstellt, die in vier Schritten das System „Vermittlungsgutschein“ leicht verständlich erklärt. Viel Spaß damit!

Infografik Vermittlungsgutschein
Infografik Vermittlungsgutschein

Nutzung: Die Grafik können Sie gerne für Ihre Arbeit verwenden. Sollten Sie eine Nutzung auf Ihrer Internetseite beabsichtigen, setzen Sie bitte unter der Grafik einen Link auf die Seite www.vermittlungsgutschein.info. Wenn Sie eine größere Auflösung benötigen oder sonstige Wünsche haben – mailen Sie uns einfach an!

Weise: Mehr als 2 Millionen ausländische Fachkräfte bis 2025 notwendig

Der Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank Weise, hat sich in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ für eine verstärkte Anwerbung von qualifizierten Fachkräften im Ausland ausgesprochen. Anders sei der zu erwartende Mangel an Fachkräften nicht zu bewältigen.

Frank Weise, Chef der Bundesagentur für Arbeit
Frank Weise, Chef der Bundesagentur für Arbeit

Bis zum Jahr 2025 werde in der deutschen Wirtschaft ein Bedarf an Fachkräften in einer Größenordnung von sechs bis sieben Millionen entstanden sein. Dieser lasse sich „über das Mobilisieren von Arbeitskräften bei uns im Lande vielleicht zur Hälfte füllen“, so Weise.

Er wies auf das Potenzial hin, das erziehende Mütter darstellen, die mangels adäquater Kinderbetreungsangebot nicht für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Auch bei den Langzeitarbeitslosen sieht er Chancen, Arbeitskräfte für den Arbeitsmarkt zu gewinnen. Derzeit sind bei im Mai 2011 vermutlich wieder unter drei Millionen Arbeitslosen etwa 30 Prozent kurzzeitarbeitslos. „Der Rest, also mehr als zwei Drittel, sind Hartz-IV-Empfänger, die oft schwieriger zu vermitteln sind“, so Weise.

Fachkräfte müssen im Ausland gewonnen werden, damit Wirtschaft weiter wachse

„Im schlimmsten Fall werden die Firmen verlagern, also dahin gehen, wo Fachkräfte sind, und sie werden rationalisieren, um auf weniger Fachkräfte angewiesen zu sein“ befürchtet Weise. „Doch auch dann werden der Wirtschaft immer noch mehr als zwei Millionen qualifizierte Arbeitskräfte fehlen. Die müssen im Ausland gewonnen und hierzulande integriert werden, damit unsere Wirtschaft weiter gut wachsen kann.“

Weiter kritisiert der Bundesagenturchef den überbordenden Gebrauch der sogenannten Ein-Euro-Jobber. Die durch die Politik gewollte Zurückführung dieser Maßnahme bezeichnet er als richtig.

Bezug nehmend auf die Zeitarbeit, die derzeit wieder boomt, äußert sich Weise gespalten. Einerseits sei diese wichtig, um Auftragsspitzen abzudecken. Der Jobmotor seien jedoch die festen Beschäftigungsverhältnisse. Die Tatsache, dass in Deutschland bald wieder eine Million Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als Zeitarbeiter beschäftigt seien, bezeichnet Weise als kritisch. Diese Entwicklung hätte Rückwirkungen auf die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, „weil bei Zeitarbeit die Tätigkeit und damit die Beitragszahlung oft unterbrochen werden. Man müsste sich fragen, ob eine solche Entwicklung im Sinne der sozialen Marktwirtschaft ist.“

Für das eigene Haus, die Bundesagentur für Arbeit, stellte Weise einen Stellenabbau von 10.000 Arbeitsplätzen bis zum Jahr 2015 in Aussicht. Angesichts zurückgehender Haushaltsmittel – bis 2013/14 müssen sieben Milliarden Euro eingespart werden – helfe auch die anziehende Konjunktur und die dadurch steigenden Beiträge nur zum Teil bei der Finanzierung der Arbeitsagentur. Ohne Einsparungen werde es bei der Bundesagentur für Arbeit ein Defizit geben. Beitragserhöhungen lehnte Weise jedoch ab, da diese den wirtschaftlichen Aufschwung gefährden könnten.

Vermittlungsgutschein: Dramatischer Rückgang zum Jahresbeginn 2011

VGS brechen in Q1/2011 um 68 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2010 ein

Der durch die Bundesagentur für Arbeit ausgegebene Vermittlungsgutschein findet immer weniger Verwendung. Im ersten Quartal 2011, also den Monaten Januar, Februar und März, sank die Zahl der ausgezahlten ersten Raten an die privaten Arbeitsvermittler gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 68 Prozent ab. Nur 3774 mal fand im gesamten ersten Quartal 2011 eine Auszahlung der ersten Rate des Vermittlungsgutscheins statt, die nach einer Beschäftigungsaufnahme des vermittelten Arbeitnehmers und einer anschließenden sechwöchigen Beschäftigungsdauer erfolgt. Alleine im März 2010 waren es mit 3059 Auszahlungen fast genau so viele.

Vermittlungsgutscheine Anfang 2010 und Anfang 2011
Vermittlungsgutscheine Anfang 2010 und Anfang 2011

Die Ratenzahlung ist eine gute Metrik, um den Erfolg des Vermittlungsgutscheins, der sich in den letzten Jahren als fester Bestandteil der deutschen Arbeitsmarktpolitik etablieren konnte, zu quantifizieren. Nach einem Zeitraum von 6 Monaten erfolgt die zweite Ratenauszahlung, wenn der vermittelte Arbeitnehmer weiterhin einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgeht. Viele private Personalvermittler finanzieren sich zu einem großen Teil über dieses staatliche Gutscheinsystem.

Warum werden weniger Vermittlungsgutscheine ausgezahlt?

Für den Rückgang drängen sich zwei mögliche Erklärungen auf: Ein veränderter Arbeitsmarkt oder eine veränderte Vergabepraxis der Bundesagentur für Arbeit bzw. der Argen. Die anziehende konjunkturelle Entwicklung wird den Arbeitsmarkt zweifelsohne belebt haben, doch wo Unternehmen verstärkt einstellen, dürfte auch die Nachfrage nach Vermittlungsgutscheinen steigen bzw. die Erfolgsquote der privaten Arbeitsvermittler zunehmen. Indizien, dass die Vergabe restriktiver erfolgt, konnten zuletzt bei der lokalen Vermittlungsgutschein-Praxis in Hamburg erkannt werden. Ob sich der drastische Rückgang alleine auf das Handeln der Arbeitsagentur bzw. weiterer mit der Ausgabe der Vermittlungsgutscheine betrauten Einrichtungen erklären lässt, kann hier nicht beantwortet werden. Fakt ist, dass diese Entwicklung dramatisch ist und viele private Arbeitsvermittler in ihrer Existenz bedrohen wird, sollte sich dieser Trend über die nächsten Monate hinaus fortsetzen.

BA-X: Stellenangebote nehmen deutlich zu

Der Stellenindex BA-X setzt seinen Aufwärtstrend fort – mit zunehmenden Tempo! Der BA-X übersteigt im Februar das Maximum des letzten Aufschwungs aus dem Jahr 2007, als er einen Maximalwert von 165 Punkten erreichte. Im Februar notierte der Index, der das tatsächliche Stellenangebot in Deutschland abbilden soll, bei 166 Punkten – vor einem Jahr, im Februar 2010, waren es noch 120. Interessant ist, dass das Wachstum seit November 2010 beträchtlich ist – die Kurve zeigt verlichen mit unserem Chart, der die Entwicklung bis zum November darstellte (als das Vorkrisenniveau auf dem deutschen Arbeitsmarkt erreicht wurde), jetzt noch deutlicher nach oben.

Stellenindex BA-X im Februar 2011
Stellenindex BA-X im Februar 2011

„Inwieweit der BA-X in den kommenden Monaten noch weiter steigt, bleibt abzuwarten. Aktuell signalisieren die Betriebe auf jeden Fall hohe Einstellungsbereitschaft und berichten teilweise von Problemen, ausreichend (hoch-)qualifzierte Fachkräfte zu finden.“, so der Kommentar der Bundesagentur für Arbeit zum aktuellen Februar-Bericht.

Durch die Vorkommnisse in Japan könnte die Weltkonjunktur möglicherweise in Mitleidenschaft gezogen werden. Dies würde auch die deutschen Joblokomotiven betreffen, die stark auf den Export angewiesenen Branchen Chemie, Maschinenbau und Automobilindustrie. Doch darüber kann derzeit nur spekuliert werden. Die Februarwerte waren davon noch vollkommen unbelastet.