Messebeteiligungen der Arbeitsagentur

Die Bundesagentur für Arbeit nimmt 2010 an zahlreichen Messen teil. So war sie 2010 auf der gerade zu Ende gegangenen Computermesse Cebit in Hannover vertreten. Bei dieser wichtigen Leitmesse mussten erneut Ausstellerrückgänge festgestellt werden, die Zahl der Besucher nahm jedoch leicht zu.

Auf der Cebit bot die Arbeitsagentur nach eigenen Angaben folgende Dienstleistungen an:

  • Vermittlung von Ausbildungs- und Arbeitsstellen
  • Berufsberatung und Berufsorientierung
  • Förderung der beruflichen Weiterbildung und Qualifizierung
  • Arbeitsmarktberatung und Arbeitgeberberatung

Die BA zeigt sich auch offen gegenüber technischen Neuerungen: So gab es die Möglichkeit einer mobilen Jobbörse – man konnte per Bluetooth Jobangebote kostenfrei auf sein Handy laden.

Über den Erfolg ihrer Aktion ist nichts bekannt. Gerade hochqualifizierte IT-Experten dürften bei ihrer Berufssuche nicht auf die Beratungsangebote der Arbeitsagentur angewiesen sein bzw. hiervon nicht allzu viel erwarten. Entweder finden sie „auf eigene Faust“ eine Stelle oder schalten einen IT-Personalvermittler mit spezifischen Branchenkenntnissen ein. Alternativ steht den IT-Professionals noch eine Tätigkeit als Freelancer offen, die in der Regel über spezielle Agenturen vermittelt werden.

Im Laufe des Monats März wird die BA noch auf folgenden Messen vertreten sein:

  • Werkstättenmesse 2010 in Nürnberg
  • didacta 2010 – die Bildungsmesse (Köln)
  • Messe fensterbau/frontale 2010 in Nürnberg

Vermutlich wird es Kritik an den Messebeteiligungen der Arbeitsagentur geben, die schließlich durch die Beiträge der Arbeitslosenversicherung finanziert werden müssen. Zumindest zeigt die BA mit diesen Messebeteiligungen aber, dass sie die Arbeitssuchenden und die Unternehmen dort „abholen“ möchte, wo man sie eben treffen kann – auf den großen Messen. Und das ist ja grundsätzlich begrüßenswert.

Interview mit Frank-Jürgen Weise

Frank-Jürgen Weise, Chef der Bundesagentur für Arbeit, hat SPIEGEL Online ein Interview gegeben.

Weise geht auf die angespannte finanzielle Situation der Arbeitsagentur ein, deren Reserven im Februar 2010 aufgebraucht sein werden. Für 2010 erwartet er im Schnitt 4,1 bis 4,2 Millionen Arbeitslose, insbesondere in Branchen mit Exportorientierung sehe es schlimm aus.

Hier das Interview zum Nachlesen.

Arbeitsagentur veröffentlich Studie zu Krise und Arbeitsmarkt

Die Bundesagentur für Arbeit hat eine Studie veröffentlicht, in der die wirtschaftliche Krise und deren Auswirkungen auf die Beschäftigung in Deutschland betrachtet wird. Demnach hat die Krise gerade (in den letzten beiden Monaten Oktober und November) die ersten Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt gezeigt.

Ein interessanter Punkt: Die Arbeitslosigkeit unter den Frauen ist im Oktober 2009 verglichen mit dem Vorjahresmonat sogar zurückgegangen. Der Arbeitsplatzverlust bzw. die Kurzarbeit beschränkt sich zum größten Teil auf wenige Branchen, etwa den Maschinenbau und die Automobilindustrie. Hier sind klassischerweise hauptsächlich Männer beschäftigt.

Nachzulesen ist die Studie der BA hier.

In ihrem Fazit schlussfolgert die Arbeitsagentur, dass eine Prognose für die weiteren Entwicklung am Arbeitsmarkt außerordentlich schwierig sei:

Denn trotz aller Entlastungen durch die Bundesregierung ist die Kurzarbeit für Unternehmen nicht kostenneutral (vgl. IAB-KB 17/2009). So müssen Unternehmen letztlich für sich entscheiden, wie lange sich Kurzarbeit betriebswirtschaftlich noch rechnet.

Hier stellt sich die Frage: Weiter machen und hoffen, dass die Lage sich bald bessert, oder Personal abbauen? In letzterem Fall müsste das dann teuer neu rekrutiert werden, wenn die Konjunktur anzieht. Manche Unternehmen wird zu einem Zeitpunkt ganz einfach das Geld ausgehen und ein Personalabbau nicht mehr zu vermeiden sein – auch wenn das langfristig möglicherweise die teurere Alternative sein wird.

Kurzarbeit – jeder siebte Mann ist betroffen

Die Kurzarbeit wird immer mehr zu einer Massenerscheinung: Laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit haben im Juni 2009 insgesamt 1.433.000 Arbeitnehmer kurzgearbeitet.

Auffällig ist der hohe Anteil an Männern: Demnach sind gut sieben Prozent aller sozialversicherungspflichtig beschäftigten Männer im Juni 2009 von Kurzarbeit betroffen gewesen. Bei den Frauen haben drei Prozent aller sozialversicherungspflichtig beschäftigtenen kurzgearbeitet.

Je nach Branche ist der Anteil von Kurzarbeitern unterschiedlich hoch. Gut jeder dritte Beschäftigte in der Metallbranche musste im Juni 2009 kurzarbeiten – diese exportorientierte Branche leidet überdurchschnittlich stark unter der weltweiten Wirtschaftskrise. Offensichtlich ist hier der Männeranteil an den Beschäftigten höher als in Branchen, die nicht in dem Maße unter der Krise leiden.

Der Westen und Süden Deutschlands ins besonders stark von der Kurzarbeit betroffen, außerdem ist erkennbar, dass insbesondere größere Unternehmen von dieser staatlichen Subventionsmaßnahme Gebrauch machen.

Die Broschüre „Kurzarbeit – Aktuelle Entwicklungen“ bietet detaillierte Informationen zum Thema und kann auf den Seiten der Bundesagentur für Arbeit heruntergeladen werden (Stand: 08.10.2009).