Die Zahlen, die die Bundeagentur für Arbeit in ihrem Monatsbericht für Juli 2009 veröffentlicht hat, verwundern auf den ersten Blick. Deutschland befindet sich in seiner bisher größten Wirtschaftskrise, trotzdem sollen die Anträge auf Vermittlungsgutscheine, die in diesem Jahr bisher beantragt wurden, um 9 Prozent unter dem Vergleichswert für 2008 liegen. Wie kann das sein?
Eine Erklärung könnte sein, dass durch das Instrument „Kurzarbeit“ viele Arbeitnehmer weiterhin in einem Beschäftigungsverhältnis stehen, das so eigentlich gar nicht mehr existiert. Die neuesten Zahlen weisen für den Monat März 1.259.000 Menschen aus, die Kurzarbeitergeld erhalten. Ohne Kurzarbeiterstatus würden Sie nach einer neuen Stelle suchen, und ein großer Teil dürfte dann auch einen Vermittlungsgutschein beantragen, um die für den Arbeitssuchenden kostenlose Hilfe eines professionellen Personalvermittlers in Anspruch zu nehmen. Dieser erhält bei einer erfolgreichen Vermittlung schließlich bis zu 2000 Euro brutto und gibt sich entsprechend Mühe, schnell eine adäquate Beschäftigung für seinen Kunden zu finden.
In absoluten Zahlen ist der Vermittlungsgutschein trotzdem ein sehr beliebte Mittel: 208.986 Anträge auf einen Vermittlungsgutschein wurden seit Anfang 2009 gestellt.