Arbeitsagentur veröffentlich Studie zu Krise und Arbeitsmarkt

Die Bundesagentur für Arbeit hat eine Studie veröffentlicht, in der die wirtschaftliche Krise und deren Auswirkungen auf die Beschäftigung in Deutschland betrachtet wird. Demnach hat die Krise gerade (in den letzten beiden Monaten Oktober und November) die ersten Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt gezeigt.

Ein interessanter Punkt: Die Arbeitslosigkeit unter den Frauen ist im Oktober 2009 verglichen mit dem Vorjahresmonat sogar zurückgegangen. Der Arbeitsplatzverlust bzw. die Kurzarbeit beschränkt sich zum größten Teil auf wenige Branchen, etwa den Maschinenbau und die Automobilindustrie. Hier sind klassischerweise hauptsächlich Männer beschäftigt.

Nachzulesen ist die Studie der BA hier.

In ihrem Fazit schlussfolgert die Arbeitsagentur, dass eine Prognose für die weiteren Entwicklung am Arbeitsmarkt außerordentlich schwierig sei:

Denn trotz aller Entlastungen durch die Bundesregierung ist die Kurzarbeit für Unternehmen nicht kostenneutral (vgl. IAB-KB 17/2009). So müssen Unternehmen letztlich für sich entscheiden, wie lange sich Kurzarbeit betriebswirtschaftlich noch rechnet.

Hier stellt sich die Frage: Weiter machen und hoffen, dass die Lage sich bald bessert, oder Personal abbauen? In letzterem Fall müsste das dann teuer neu rekrutiert werden, wenn die Konjunktur anzieht. Manche Unternehmen wird zu einem Zeitpunkt ganz einfach das Geld ausgehen und ein Personalabbau nicht mehr zu vermeiden sein – auch wenn das langfristig möglicherweise die teurere Alternative sein wird.

Vermittlungsgutscheine: Der Koalitionsvertrag verspricht neue Ansätze

Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und FDP behandelt auch das Thema Vermittlungsgutscheine. Hier wird engekündigt, marktgerecht ausgestaltete Vermittlungsgutscheine bereits ab Beginn der Arbeitslosigkeit einzusetzen. Unter der Überschrift „Effizienzsteigerung bei den Arbeitsmarktinstrumenten“ ist im Koalitionsvertrag folgendes zu erfahren (Punkt 7.1.):

Wir stehen für eine effektive und effiziente Arbeitsmarktpolitik, die Arbeitslose dabei unterstützt, rasch wieder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu finden. Denn unser Ziel der aktiven Arbeitsmarktpolitik ist es, Arbeitssuchende erfolgreich in Beschäftigung zu vermitteln. Das gilt insbesondere auch für diejenigen Arbeitssuchenden, die spezifische Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt haben und einen großen Bedarf an Qualifizierung und Weiterbildung aufweisen. Die Arbeitsmarktinstrumente der Arbeitsverwaltung müssen mit dieser Maßgabe auf den Prüfstand gestellt werden. Wir wollen die Vielzahl der bestehenden Arbeitsmarktinstrumente deutlich reduzieren. Unser Ziel ist es, vor Ort ein hohes Maß an Ermessenspielraum – kombiniert mit einem wirksamen Controlling – zu erreichen und dadurch die Integration in den Arbeitsmarkt entsprechend den regionalen Bedingungen deutlich zu verbessern. Die Koalition wird deshalb Voraussetzungen dafür schaffen, dass neue Lösungsansätze wie z. B. die „Bürgerarbeit“ oder marktgerecht ausgestaltete Vermittlungsgutscheine ab Beginn der Arbeitslosigkeit erprobt werden können.

Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zu mehr Wachstum und Beschäftigung sowie zur Stabilisierung des Beitrages zur Arbeitslosenversicherung. Wir begegnen den Sorgen vieler Menschen vor Abstieg und Überforderung, indem wir marktgerechte Arbeitsplätze fördern statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren. Das Prinzip des „Förderns und Forderns“ bleibt Maßstab unseres Handelns.

Quelle: http://cdu.de/

Es bleibt zu hoffen, dass unter „marktgerechter Augestaltung“ eine Erhöhung der Summen zu verstehen ist, die Arbeitsvermittlern bei einer erfolgreichen Vermittlung zustehen. Denn nur so kann eine stärkere Dynamik in die Nutzung der für die Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit so sinnvollen Vermittlungsgutscheine erreicht werden. Gerade in der derzeitig schwierigen Lage am Arbeitsmarkt ist die Tätigkeit der Arbeitsvermittler schwieriger als je zuvor – dies sollte von staatlicher Seite auch finanziell honoriert werden, indem der Wert der ermittlungsgutscheine aufgestockt werden.

Die Möglichkeit, Vermittlungsgutscheine bereits ab Beginn der Arbeitslosigkeit zu nutzen, muss offensiv angegangen werden und darf sich nicht auf Pilotprojekte beschränken.

Kurzarbeit – jeder siebte Mann ist betroffen

Die Kurzarbeit wird immer mehr zu einer Massenerscheinung: Laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit haben im Juni 2009 insgesamt 1.433.000 Arbeitnehmer kurzgearbeitet.

Auffällig ist der hohe Anteil an Männern: Demnach sind gut sieben Prozent aller sozialversicherungspflichtig beschäftigten Männer im Juni 2009 von Kurzarbeit betroffen gewesen. Bei den Frauen haben drei Prozent aller sozialversicherungspflichtig beschäftigtenen kurzgearbeitet.

Je nach Branche ist der Anteil von Kurzarbeitern unterschiedlich hoch. Gut jeder dritte Beschäftigte in der Metallbranche musste im Juni 2009 kurzarbeiten – diese exportorientierte Branche leidet überdurchschnittlich stark unter der weltweiten Wirtschaftskrise. Offensichtlich ist hier der Männeranteil an den Beschäftigten höher als in Branchen, die nicht in dem Maße unter der Krise leiden.

Der Westen und Süden Deutschlands ins besonders stark von der Kurzarbeit betroffen, außerdem ist erkennbar, dass insbesondere größere Unternehmen von dieser staatlichen Subventionsmaßnahme Gebrauch machen.

Die Broschüre „Kurzarbeit – Aktuelle Entwicklungen“ bietet detaillierte Informationen zum Thema und kann auf den Seiten der Bundesagentur für Arbeit heruntergeladen werden (Stand: 08.10.2009).

Bundesagentur für Arbeit

Wir möchten darauf hinweisen, dass die Internetseite Vermittlungsgutschein.info in keiner Weise mit der Bundesagentur für Arbeit verbunden ist. Das Informationsangebot rund um den Vermittlungsgutschein wird als privat finanziertes  informationelles Ergänzungsangebot zu den umfangreichen Informationen der Bundesagentur für Arbeit betrieben.

Wir freuen uns über Kommentare! Gerne mit persönlichen Vermittlungsgutschein-Erfahrungen.

Infos zum Vermittlungsgutschein

Guten Tag! Sie suchen Infos zum Vermittlungsgutschein? Dann sind Sie hier genau richtig, denn dieser Internetauftritt möchte über genau dieses arbeitsmarktpolitische Mittel Vermittlungsgutschein Informationen liefern.

Wir werden Schritt für Schritt darlegen, was bei einem Antrag des Vermittlungsscheins zu beachten ist. Erst einmal muß natürlich geklärt werden, ob eine Berechtigung vorliegt. Dann ist ein Arbeitsvermittler bzw. Personalvermittler zu finden. Im Idealfall sollte so auch schnell eine Beschäftigung gefunden sein. Alles muß natürlich mit der Bundesagentur für Arbeit abgestimmt werden, die für die Verwaltung der Vermittlungsgutscheine zuständig ist.