VGS 2011 – Zeit für eine neue Statistik

Auch wenn das Jahr 2011 noch nicht ganz vorbei ist (und die Dezember-Zahlen ohnehin erst in 2012 vorliegen werden), ist es Zeit für eine neue VGS-Statistik. Wie oft wurde der Vermittlungsgutschein in den letzten Monaten genutzt? Und da wir bereits in unserer letzten Statistik die aktuellen Werte mit den Vorjahreswerten verglichen haben, soll auch jetzt die Veränderung 2010 auf 2011 „visualisiert“ werden. Der Trend, dass weniger Vermittlungsgutscheine genutzt werden als im Vorjahr hat sich fortgesetzt. In keinem einzigen Monat des Jahres 2011 wurden mehr erste Raten an Arbeitsvermittler ausgezahlt (auf dieser Grundlage basiert die Statistik).

Vermittlungsgutschein 2011
Vermittlungsgutschein 2011

Während der Unterschied im September mit 2007 (für das Jahr 2010) zu 1162 (für 2011) Vermittlungsgutscheinen und im Oktober mit 1799 VGS (2010) zu 1150 VGS (2011) mehr als deutlich, man kann hier fast von einer Halbierung sprechen, so näherten sich die Werte im November wieder etwas an. 2042 (November 2010) zu 1601 (November 2011) bedeutet aber auch noch einen Rückgang von etwa 22 Prozent.

Auch wenn die Zahlen am deutschen Arbeitsmarkt immer noch gut aussehen und das möglicherweise ein Grund ist, dass die Nachfrage nach Vermittlungsgutscheinen zurückgeht, so könnte aus dem November abgelesen werden, dass sich die Situation wieder verschlechtert. Wobei sich in den Wintermonaten (insbesondere im Januar) traditionell viele Menschen auf die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz machen.

Vermittlungsgutscheine 2010 – Zwischenstand

Nachdem unsere letzte Statistik zum Vermittlungsgutschein bereits einige Monate zurück liegt, wurde es höchste Zeit für eine Aktualisierung. Um das ganze etwas überschaulicher zu gestalten, haben wir uns gegen eine Tabelle und für eine Darstellung in Diagrammform entschieden. Unsere Vermittlungsstatistik für die Monate Dezember 2009 bis April 2010 zeigte ja einen starken Rückgang für den Aprilmonat. Dieser war wohl auf eine Haushaltssperre seitens der Bundesagentur für Arbeit zurückzuführen.

Wie hat sich die Auszahlung des Vermittlungsgutscheins seitdem entwickelt? Wir beginnen die Statistik der besseren Übersicht wegen mit dem Monat April, wobei damals wie beschrieben nur sehr wenige Vermittlungsgutscheine ausgezahlt wurden (alle Werte beziehen sich auf eine ausgezahlte erste Rate):

Statistik Vermittlungsgutscheine II-2010
Statistik Vermittlungsgutscheine II-2010

Wir sehen, dass nach dem Tiefpunkt im April ein deutlicher Anstieg zu beobachten ist. Nach 1939 ausgezahlten Vermittlungsgutscheinen im Mai sind es im Juni bereits 3471. Danach gehen die Zahlen aber wieder zurück, im September zahlt die Bundesagentur für Arbeit den ersten Teil der Prämie nur noch an 2007 Arbeitsvermittler aus. Wie ist dieser Rückgang angesichts der anziehenden Konjunktur und der Zunahme von offenen Stellen zu bewerten?

Konjunktur hin oder her – die Sommermonate sind der Zeitraum, in dem Betriebe bei Neueinstellungen zurückhaltender sind. Der – aus Vermittlungsgutschein-Sicht – sehr gute Monat Juni mag auch darauf zurückzuführen sein, dass aus den Vormonaten noch ein Bestand nachzuarbeiten war. Somit müssten wir eigentlich in den verbleibenden Monaten des Jahres 2010 mit wieder höheren Zahlen an ausgezahlten Vermittlungsgutscheinen rechnen.

Der Vermittlungsgutschein – oft noch unbekannt

Die Vermittlungsgutschein Voraussetzungen können Sie in unserer Inforubrik nachlesen. Viele Arbeitsuchende sind sich immer noch nicht bewusst, dass sie einen Anspruch auf den Vermittlungsgutschein haben, den sie sogar gerichtlich durchsetzen können. Ein Ziel unseres Blogs ist es, den Vermittlungsgutschein populärer zu machen – helfen Sie mit und geben Sie Arbeitssuchenden den Ratschlag, einen Vermittlungsgutschein zu beantragen. Dann sollten auch die Zahlen wieder ansteigen. Gerade in der jetzigen wirtschaftlichen Lage sollte das marktnahe Mittel Vermittlungsgutschein besonders effektiv bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wirken.

Weniger ausgezahlte Vermittlungsgutscheine im April 2010

Anbei ein Überblick über die ausgezahlten Vermittlungsgutscheine in Deutschland der letzten fünf Monate. Die Angaben basieren auf den Monatsberichten der Bundesagentur für Arbeit „Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Deutschland“ und sind aus den Ausgaben Dezember 2009 bis April 2010 entnommen.

Statistik über Vermittlungsgutscheine Anfang 2010

Auffallend ist der starke Rückgang bei der Auszahlung der ersten Rate (nach 6 Wochen) im April 2010:  Nur 1838 mal wurden Personalvermittler nach einer erfolgreichen Vermittlung ausgezahlt. In den Vormonaten wurden regelmäßig Werte von über 4000 erreicht, wobei aber bereits für März ein leichter Rückgang zu erkennen ist.

Wir können uns diese Tendenz nicht erklären und werden die Entwicklung im Auge behalten. Demnächst finden Sie auf www.vermittlungsgutschein.info wieder eine aktuelle Statistik zu den von der Arbeitsagentur ausgezahlten Vermittlungsgutscheinen.

Neue Statistik der BA zu Vermittlungsgutscheinen im Jahr 2009

Die Bundesagentur für Arbeit hat ihren Finanzbericht für das vierte Quartal im vergangenen Jahr 2009 vorgelegt. Aus diesem kann man ablesen, wie stark vom Instrument Vermittlungsgutschein Gebrauch gemacht wurde.

Im Jahr 2008 wurden insgesamt 49 Millionen Euro für Vermittlungsgutscheine in den Finanzergebnissen ausgewiesen.

Für das Jahr 2009 ist ein Rückgang ablesbar – nur 45 Millionen Euro wurden ausgezahlt. Wenn man sich jedoch die beiden letzten Quartale für 2008 und 2009 anssieht, so erkennt man, dass hier die gleichen Summen ausgewiesen wurden, 2008 für Q3 12 Mio. und für Q4. 13 Mio, im Jahr 2009 war es genau anders herum, also Q3 mit 13 Mio. und Q4 mit 12 Mio. Somit ist der Rückgang nur mit einer Zurückhaltung bzw. einer geringeren Nachfrage nach Vermittlungsgutscheinen  in der ersten Jahreshälfte 2009 zu erklären.

Eine mögliche Ursache wäre das massiv eingesetzte Kurzarbeitergeld, das viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor der Arbeitslosigkeit bewahrte – die ansonsten einen Anspruch auf Vermittlungsgutscheine gehabt und hiervon wohl auch regen Gebrauch gemacht hätten.

Das Volumen, das für Vermittlungsgutscheine eingesetzt wurde, ist in Relation zu anderen Ausgaben verschwindend gering. So wurden für Leistungen der aktiven Arbeitsförderung (Eingliederungstitel und weitere Leistungen) insgesamt 16,81 Mrd. EUR eingesetzt. Alleine das Kurzarbeitergeld verschlang 2009 4,57 Mrd. Euro – und damit mehr als das doppelte, was veranschlagt war.

Bei Gesamtausgaben der Bundesagentur für Arbeit von 48,06 Mrd. Euro wirken die 45 Millionen für die Vermittlungsgutscheine noch winziger (weniger als 1 Prozent)  – hier sollte man für 2010 andere Akzente setzen.

Vermittlungsgutscheine: Der Koalitionsvertrag verspricht neue Ansätze

Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und FDP behandelt auch das Thema Vermittlungsgutscheine. Hier wird engekündigt, marktgerecht ausgestaltete Vermittlungsgutscheine bereits ab Beginn der Arbeitslosigkeit einzusetzen. Unter der Überschrift „Effizienzsteigerung bei den Arbeitsmarktinstrumenten“ ist im Koalitionsvertrag folgendes zu erfahren (Punkt 7.1.):

Wir stehen für eine effektive und effiziente Arbeitsmarktpolitik, die Arbeitslose dabei unterstützt, rasch wieder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu finden. Denn unser Ziel der aktiven Arbeitsmarktpolitik ist es, Arbeitssuchende erfolgreich in Beschäftigung zu vermitteln. Das gilt insbesondere auch für diejenigen Arbeitssuchenden, die spezifische Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt haben und einen großen Bedarf an Qualifizierung und Weiterbildung aufweisen. Die Arbeitsmarktinstrumente der Arbeitsverwaltung müssen mit dieser Maßgabe auf den Prüfstand gestellt werden. Wir wollen die Vielzahl der bestehenden Arbeitsmarktinstrumente deutlich reduzieren. Unser Ziel ist es, vor Ort ein hohes Maß an Ermessenspielraum – kombiniert mit einem wirksamen Controlling – zu erreichen und dadurch die Integration in den Arbeitsmarkt entsprechend den regionalen Bedingungen deutlich zu verbessern. Die Koalition wird deshalb Voraussetzungen dafür schaffen, dass neue Lösungsansätze wie z. B. die „Bürgerarbeit“ oder marktgerecht ausgestaltete Vermittlungsgutscheine ab Beginn der Arbeitslosigkeit erprobt werden können.

Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zu mehr Wachstum und Beschäftigung sowie zur Stabilisierung des Beitrages zur Arbeitslosenversicherung. Wir begegnen den Sorgen vieler Menschen vor Abstieg und Überforderung, indem wir marktgerechte Arbeitsplätze fördern statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren. Das Prinzip des „Förderns und Forderns“ bleibt Maßstab unseres Handelns.

Quelle: http://cdu.de/

Es bleibt zu hoffen, dass unter „marktgerechter Augestaltung“ eine Erhöhung der Summen zu verstehen ist, die Arbeitsvermittlern bei einer erfolgreichen Vermittlung zustehen. Denn nur so kann eine stärkere Dynamik in die Nutzung der für die Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit so sinnvollen Vermittlungsgutscheine erreicht werden. Gerade in der derzeitig schwierigen Lage am Arbeitsmarkt ist die Tätigkeit der Arbeitsvermittler schwieriger als je zuvor – dies sollte von staatlicher Seite auch finanziell honoriert werden, indem der Wert der ermittlungsgutscheine aufgestockt werden.

Die Möglichkeit, Vermittlungsgutscheine bereits ab Beginn der Arbeitslosigkeit zu nutzen, muss offensiv angegangen werden und darf sich nicht auf Pilotprojekte beschränken.

Anträge auf Vermittlungsgutscheine leicht rückläufig

Die Zahlen, die die Bundeagentur für Arbeit in ihrem Monatsbericht für Juli 2009 veröffentlicht hat, verwundern auf den ersten Blick. Deutschland befindet sich in seiner bisher größten Wirtschaftskrise, trotzdem sollen die Anträge auf Vermittlungsgutscheine, die in diesem Jahr bisher beantragt wurden, um 9 Prozent unter dem Vergleichswert für 2008 liegen. Wie kann das sein?

Eine Erklärung könnte sein, dass durch das Instrument „Kurzarbeit“ viele Arbeitnehmer weiterhin in einem Beschäftigungsverhältnis stehen, das so eigentlich gar nicht mehr existiert. Die neuesten Zahlen weisen für den Monat März 1.259.000 Menschen aus, die Kurzarbeitergeld erhalten. Ohne Kurzarbeiterstatus würden Sie nach einer neuen Stelle suchen, und ein großer Teil dürfte dann auch einen Vermittlungsgutschein beantragen, um die für den Arbeitssuchenden kostenlose Hilfe eines professionellen Personalvermittlers in Anspruch zu nehmen. Dieser erhält bei einer erfolgreichen Vermittlung schließlich bis zu 2000 Euro brutto und gibt sich entsprechend Mühe, schnell eine adäquate Beschäftigung für seinen Kunden zu finden.

In absoluten Zahlen ist der Vermittlungsgutschein trotzdem ein sehr beliebte Mittel: 208.986 Anträge auf einen Vermittlungsgutschein wurden seit Anfang 2009 gestellt.

Ausreichend Haushaltsmittel für Vermittlungsgutscheine

Dem Geschäftsbericht 2008 der Bundesagentur für Arbeit ist zu enthehmen, dass im letzten Jahr  mehr als ausreichende Haushaltsmittel für Vermittlungsgutscheine zur Verfügung gestanden haben. Diese wurden jedoch nur zu knapp zwei Dritteln abgerufen.

Für Vermittlungsgutscheine waren für 2008 genau 72 Millionen Euro fest eingeplant. Der Ist-Betrag, also die Mittel, die tatsächlich verwendet wurden, betrug jedoch 49,4 Million und lag somit 22,6 Millionen unter dem Haushaltssoll.

Für 2009 sind nur noch 49 Millionen Euro als Soll eingeplant, um Vermittlungsgutscheine zu finanzieren. Im ersten Quartal 2009 wurden hiervon nur 10 Millionen gebraucht, bei einem planmäßigen Soll von 12. Somit erscheint zum gegenwärtigen Zeipunkt eine ausreichende Finanzierung gesichert.

Linkhinweis: Hier gibt es die Quartals- und Jahresberichte der Bundesanstalt für Arbeit als PDF zum Download..

Zu beachten ist jedoch, dass es durch die Finanz- und Wirtschaftskrise zu Arbeitsplatzverlusten kommen wird, die mit einiger Zeitverzögerung eintreten werden (ein Grund hierfür ist die Kurzarbeit). Somit dürfte die Nachfrage nach Vermittlungsgutscheinen im weiteren Jahresverlauf 2009 deutlich ansteigen.

Infos zum Vermittlungsgutschein

Guten Tag! Sie suchen Infos zum Vermittlungsgutschein? Dann sind Sie hier genau richtig, denn dieser Internetauftritt möchte über genau dieses arbeitsmarktpolitische Mittel Vermittlungsgutschein Informationen liefern.

Wir werden Schritt für Schritt darlegen, was bei einem Antrag des Vermittlungsscheins zu beachten ist. Erst einmal muß natürlich geklärt werden, ob eine Berechtigung vorliegt. Dann ist ein Arbeitsvermittler bzw. Personalvermittler zu finden. Im Idealfall sollte so auch schnell eine Beschäftigung gefunden sein. Alles muß natürlich mit der Bundesagentur für Arbeit abgestimmt werden, die für die Verwaltung der Vermittlungsgutscheine zuständig ist.